© Ulrich Antas, Minden/pixelio.de
Die Bezirksgruppe Bückeburg blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Der Mitgliederbestand konnte um 20% erhöht werden. Nachdem vier Staatsanwälte beigetreten sind, hat die Bezirksgruppe nun 24 Mitglieder. Trotz dieser bescheidenen Größe, stellen wir seit der Landesvertreterversammlung im NRB den Kassenwart und die Beirätin für die Proberichter.
Am 5. November besuchten wir die adp Gauselmann GmbH in Lübbecke. Dazu waren auch die Ehefrauen, Ehemänner, Partnerinnen und Partner sowie alle Kolleginnen und Kollegen, die noch keine Mitglieder sind, eingeladen. Die Teilnehmerzahl war erfreulich hoch.
Die Gauselmann-Gruppe ist mit einem Geschäftsvolumen von 1,28 Milliarden Euro in Deutschland Marktführer im Bereich elektronischer Unterhaltung mit und ohne Geldgewinnmöglichkeit und gehört europa- und weltweit zur Spitzengruppe derartiger Unternehmen. Das in Espelkamp und Lübbecke beheimatete Unternehmen ist gleichzeitig Entwickler, Hersteller, Vertreiber, Finanzier, Anbieter und Betreiber von Spielen an münzbetätigten Unterhaltungsautomaten und darüber hinaus Anbieter von Spielen im Internet. Markenzeichen der Gauselmann-Gruppe ist die lachende Merkur-Sonne.
Wir erfuhren, dass Unterhaltungsspielgeräte mit Geldgewinnmöglichkeit nach wie vor das Hauptstandbein der Branche sind, aber gerade dieser Markt sich seit rund zwei Jahren in einem rasanten Wandlungsprozess befindet. Die Nachfrage nach den klassischen Walzen- und Scheibengeräten ist eingebrochen. Verstärkt gefragt werden sogenannte Fun-Geldspielgeräte, Mehrplatzspielsysteme und vor allem die neuen videobasierten Multigamer mit einer bis zu 30fachen Spielauswahl.
Bei einem Gang durch die Produktion konnten wir uns davon überzeugen, dass im Werk Lübbecke täglich bis zu 320 Spielgeräte noch überwiegend in Handarbeit produziert werden.
Anschließend wurden wir über die Arbeitsweise der Geldspielgeräte, Manipulationsmöglichkeiten und deren Bekämpfung informiert. Alle Geräte sind mit der seit 12 Jahren patentierten manipulationssicheren adp-Datenbank für die Spiellogik ausgestattet. Diese ist getrennt von der Technik für Grafik und Animation. Angriffe auf die Spielgeräte erfolgen deshalb nicht über die Datenbank, sondern über die Mechanik und Elektrotechnik. Überrascht waren wir zu erfahren, dass es für die illegalen Tricks einen gut organisierten Markt gibt.
Im Zusammenhang mit „den Spielgästen, die Schwierigkeiten mit ihrem Spielverhalten haben“, wurden die strengen rechtlichen Vorgaben für gewerblich betriebene Geld-Gewinn-Spiel-Geräte einerseits und die wesentlich großzügigeren Regelungen für Slotmachines in den Automatensälen der Spielbanken andererseits angesprochen. Nach internationalen wissenschaftlichen Untersuchungen, so der Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V., leiden 0,2 bis 2,0% der erwachsenen Bevölkerung in Europa an pathologischem Spielverhalten. Deutschland liege mit etwa 0,2% absolut am unteren Rand des Spektrums. Der Verband lege gesteigerten Wert auf Jugend- und Spielerschutz in den gewerblichen Spielstätten. Aus eigener Erfahrung konnten wir dem nichts entgegenhalten.
Den Tag ließen wir dann mit einem leckerem Essen im Restaurant „Witwe Bolte“ in Minden ausklingen. Für die Mitglieder gab es vom Kassenwart wieder eine „Beitragsrückvergütung“ in Form eines nicht unerheblichen Zuschusses zu den Kosten des Verzehrs.
Zwischen Besichtigung und dem Essen hielten wir unsere Mitgliederversammlung ab. Fast 2/3 der Mitglieder waren anwesend. Wir wählten einen neuen Kassenprüfer und brachten unsere Satzung auf einen aktuellen Stand.
Armin Böhm