© Ulrich Antas, Minden/pixelio.de
Am Nachmittag des 1. Dezember 2010 besuchte die Bezirksgruppe Bückeburg die Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg. Begrüßt wurden wir von Oberst Dittmar, dem Standortältesten und Stellvertreter des Generals der Heeresfliegertruppe.
Die Heeresfliegerwaffenschule ist die zentrale Ausbildungsstätte der Heeresfliegertruppe und schafft durch eine umfassende allgemein-militärische, fliegerische und Führerausbildung die Voraussetzung für die Luftbeweglichkeit und Luftmechanisierung des Heeres. Darüber hinaus findet die Hubschrauberführergrundausbildung aller Teilstreitkräfte in Bückeburg statt. Auch bei ausländischen Streitkräften und anderen Organisationen ist diese Ausbildung stark nachgefragt.
Nach einer allgemeinen Information hatten wir die Gelegenheit, im Simulatorzentrum im Schulungshubschrauber EC135 mitzufliegen. Die vorrangige Absicht bei der Beschaffung des Eurocopter EC135 war es, die Piloten auf einem Hubschraubertyp zu schulen, der wegen seines Cockpits geeignet ist, den späteren Umstieg auf die mit ähnlichen Cockpits ausgerüsteten Muster Eurocopter Tiger und NH90, aber auch der CH-53G zu erleichtern. Das Cockpit ist eine originalgetreue Nachbildung mit allen Anzeigeinstrumenten, Schaltern und Bedienelementen. Geräusche schaffen einen akustischen Eindruck, vor der Scheibe projizieren acht Videobeamer eine 240-Grad-Szenerie. Die meisten dargestellten Objekte sind dreidimensional: Das Gelände samt Gebäuden und Bäumen verändert sich mit der Bewegung des Hubschraubers. Um die Vorstellung perfekt zu machen, ist das ganze Cockpit auf beweglichen Stelzen gelagert. Sie können nicht nur Stöße harter Landungen oder den Durchflug von Turbulenzen an die Kanzel weitergeben, sondern auch das Gleichgewichtszentrum im menschlichen Vestibularorgan im Innenohr so anregen, dass die Empfindungen, wie sie im richtigen Steig-, Sink- oder Kurvenflug tatsächlich stattfinden, auch im Cockpit des Simulators die gleichen sind. Der Großteil der fliegerischen Grundausbildung wird auf diesem Simulator geflogen. Das schont den Geldbeutel des Steuerzahlers und die Nerven der Schaumburger Bürger.
Danach begaben wir uns in die Eurocopter-Halle. Dort werden die Schulungshubschrauber EC 135 vom Hersteller selbst gewartet. Der Hersteller hat sich verpflichtet, täglich eine Mindestzahl von Hubschraubern zum Einsatz bereitzustellen. Zwei erfahrene Piloten standen uns zu ihren Aufgaben und zum Hubschrauber Rede und Antwort.
In der Abschlussrunde mit Oberst Dittmar bekamen wir für den Betrachter sehr bewegende Bilder des Hilfeeinsatzes der in Afghanistan stationierten Heeresfliegereinheit nach dem Erdbeben in Pakistan im Jahr 2005 zu sehen. Es war für uns nachvollziehbar, dass dieser Einsatz für die teilnehmenden Soldaten eine sehr befriedigende Aufgabe war. Danach diskutierten wir offen Fragen u. a. um die Aussetzung der Wehrpflicht, die geplante Reform der Bundeswehr und die Auswirkungen auf den Standort sowie die Bedeutung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung.
Im Anschluss an den Besuch bei der Bundeswehr hielten wir unsere diesjährige Mitgliederversammlung ab. Es nahmen 50% unserer Mitglieder teil. Nach den Berichten des Vorsitzenden und des Kassenwarts sowie der Entlastung des Vorstandes standen Wahlen an. Als Vorsitzender wurde DirAG Böhm und als stellvertretende Vorsitzende Ri’inAG Freifrau v. Blomberg mit jeweils einer Enthaltung einstimmig wiedergewählt. Schließlich wurde noch die Satzung der Bezirksgruppe zum 1. Januar 2011 an die sich zu diesem Stichtag verändernde Satzung des NRB angepasst.
Mit einem gemeinsamen Essen im Bückeburger Ratskeller ließen wir den Tag ausklingen.
Armin Böhm